Es war ein fantastischer Sonntag für Xavi Vierge (Team HRC), als die MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2023 auf der indonesischen Insel Lombok in die zweite Runde der Saison ging. An diesem verrückten letzten Tag, an dem beide Rennen mit roten Flaggen unterbrochen wurden, sorgte eine umgedrehte Reihenfolge für spannende Kämpfe quer durch das Feld. In Rennen 2 sorgte Xavi Vierge für Schlagzeilen, denn der Spanier holte den lang ersehnten ersten Podestplatz seiner World Superbike-Karriere und krönte damit eines der stärksten Wochenenden des 25-Jährigen.

Als die Lichter zum ersten Mal ausgingen, erwischte Vierge einen guten Start und war wieder einmal im Kampf um die Führung dabei - er startete vom sechsten Platz, nachdem er zuvor im Tissot Superpole Race eine hervorragende Leistung gezeigt hatte. Im Laufe des Rennens kämpfte Vierge um die Podiumsplätze, bevor die rote Flagge wegen eines schweren Unfalls zwischen Michael van der Mark (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) und Philipp Oettl (Team GoEleven) am Ausgang von Turn 11 gezeigt wurde.

Nach dem Neustart, bei dem Vierge aufgrund seiner starken Leistung im ersten Rennen von der dritten Position aus startete, wurde die #97 in der Anfahrt zur ersten Kurve von einem schnell startenden Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) überholt, bevor er sich auf den vierten Platz setzte. Er blieb auf dieser Position und fuhr ein solides Renntempo, ohne von seinen Verfolgern bedroht zu werden, während er Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) im mittleren Teil des Rennens herausforderte. Dann, als es so aussah, als würde Vierge seine beste Karriereposition als Vierter erreichen, unterlief Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati) in Kurve 10 ein entscheidender Fehler und er kam in der letzten Runde von der Strecke ab, wodurch er Razgatlioglu und Vierge hinter sich ließ. In der letzten halben Runde behielt Vierge die Nerven und brachte Honda zum ersten Mal im Jahr 2023 auf das Podium zurück. 

Vierge war unglaublich emotional und sprach über seine Unverwüstlichkeit und seinen Glauben an das Honda-Projekt: "Man kann gar nicht glauben, wie glücklich ich bin, wir haben seit letztem Jahr so hart gearbeitet, aber es hat immer etwas gefehlt, um um diese Position zu kämpfen! Der Saisonstart in Australien war so hart, aber das Team hat mich unterstützt und hier in Indonesien haben sie mir ein Motorrad gegeben, mit dem ich das Gefühl und den Speed wiederfinden konnte! Während des Wochenendes haben wir uns verbessert. Endlich haben wir es geschafft! Das Team hatte einen tollen Plan, und ich konnte den dritten Platz erreichen, was im Moment ein Sieg für alle ist. Wir haben bis zur letzten Runde alles gegeben."

Drei Sekunden vom Sieg entfernt, vervollständigt er nun eine Werksbesetzung der WorldSBK, in der alle Werksfahrer mindestens ein WorldSBK-Podium haben. Für Vierge ist es sein erstes WM-Podium seit Barcelona in der Moto2™-Weltmeisterschaft 2021, als er Dritter wurde. Vierge wiederholt den Erfolg von Teamkollege Iker Lecuona aus dem letzten Jahr in Assen, was bedeutet, dass es nun vier Saisons mit Podestplätzen für Honda sind - das besagte Podium in Assen war auch das letzte Mal, dass zwei Spanier auf dem Podium standen, bis heute, da Bautista beide gewann. 

Vierge ist der 128. Podestplatz in der World Superbike und der 13. aus Spanien, womit Honda seinen 397. erlangte. Er ist der 44. verschiedene Podestfahrer für Honda und der fünfte aus Spanien. In der WM-Wertung liegt Vierge mit 43 Punkten auf dem siebten Platz, einen Punkt hinter Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) und nur acht Punkte hinter Axel Bassani (Motocorsa Racing) auf dem vierten Platz.

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